Samstag, 24. November 2007

Workshop zu Sozialer Unsicherheit und Raum

Freitag, 07.Dezember 2007 von 15.00 bis 19.00 Uhr
Frauenstr. 24, Münster

Darum geht es...

„Ich kann die Leute doch nicht erschießen“ entgegnete die Hanauer Oberbürgermeisterin 1996 auf die Beschwerde über das „geschäftsschädigende Verhalten“ durch die Anwesenheit von Obdachlosen. Dabei hat ein Kampf um den öffentlichen Raum schon längst begonnen.
Auf der einen Seite schaden die Nicht-Angepassten den Geschäftsleuten und die frei zugänglichen Orte sind nur noch für diejenigen zugänglich, die es sich leisten können und sich entsprechend verhalten. Auf der anderen Seite wird der öffentliche Raum von Geschäften okkupiert, Tische und Bestuhlung von Restaurants, Bars und Cafes verengen den öffentlichen Raum, andere Sitzgelegenheiten werden abgebaut und unter Stadtmanagement
verstehen die EntwicklerInnen mehr Events, größere Veranstaltungen und bessere Außendarstellung. Für viele Menschen werden die modernen Innenstädte so zu NoGo-Areas, weil sie entweder als Obdachlose, DrogenkonsumentInnen oder Mitglieder von Subkulturen vertrieben werden, oder aber weil sich Familien und ökonomisch weniger kaufkräftigere Menschen aufgrund der Preise und der Herrschaftsarchitektur
nicht mehr in die Innenstädte trauen. Wenn sie sich dennoch trauen können sie sich sicher sein, von Augen hinter Videokameras überwacht und registriert zu werden. Das geht ann soweit, dass unerwünschte Personen halt des Ortes verwiesen werden. Dieser Ausschluss aus Räumen kann für viele Personen wie Obdachlose, MigrantInnen und Sozialschwache somit auch Ausschluss aus dem sozialen, ökonomischen und politischen Leben
dieser Räume bedeuten (Vgl. Mitchell, 1995).
Der Workshop will dabei versuchen die drei Ebenen, lokal (Münster), national und global zusammen zudenken. Eine Gemeinsamkeit ist sicherlich die Gouvernementalität des Neoliberalismus, einem der Antreiber dieser „Aufwertung“ und Neuentdeckung der Innenstädte.

mehr Infos auf: www.preka.org

Keine Kommentare: