Unmittelbar nach der Befreiung vom Faschismus begann die Suche nach den Verantwortlichen und Schuldigen, unter denen Brigadeführer Heinz Lammerding, der Kommandeur der SS-Panzerdivision Das Reich, herausragt. Bis zu seinem Tod 1971 in Düsseldorf verlief die gerichtliche Ahndung des Massakers von Tulle in Belgien im Sande, ungeachtet der Prozesse in Frankreich und der neuen Ermittlungen in Deutschland. Das Ereignis war schließlich nur noch ein lästiges Hindernis beim Aufbau des Staatsprogramms der „deutsch-französischen Freundschaft“. Die Wehrmacht wurde freigesprochen. Der SS-Führer Lammerding wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt und blieb unbehelligt bis zu seinem Ende. Der KdS August Meier wurde in Bordeaux zu 20 Jahren verurteilt und nach dreieinhalb Jahren entlassen. Als seine Vergangenheit als Kommandoführer der Einsatzgruppe C mit einer Mordbilanz von über 30.000 Opfern ins Visier der Ermittler geriet, beging er 1960 Selbstmord im Gefängnis. Den Opfern von Tulle hatte man bei der Befreiung feierlich gelobt: „Die Nation wird euch nicht vergessen. Euch wird Gerechtigkeit widerfahren.“ Das Versprechen wurde nicht eingelöst. Eine äußerst gründliche und spannende Recherche von mehr als zehn Jahren, unter Einbeziehung zahlreicher Zeugen und durch weitreichende Archivforschungen in Frankreich und Deutschland erhärtet.
Eintritt: frei
Referent: BRUNO KARTHEUSER
Veranstalter: zakk in Kooperation mit der VVN
Ort: zakk, Raum 4
Anfahrtsbeschreibung
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