Freitag, 6. März 2009

Anarchismus und Syndikalismus - Veranstaltung am 8.3. um 16 Uhr im AKZ Recklinghausen-Süd

Vortrag, Diskussion und Film zu den Begriffen und Bewegungen des Anarchismus und des Syndikalismus - und ihrer Verbindung.

Einerseits:
Die Gewerkschaften (franz.: Syndikate) sind zumeist aus der europäischen Arbeiterbewegung hervorgegangen und setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen und teilweise auch für weitergehende Gesellschaftsveränderung ein.

Sie schließen als Verhandlungspartner von Arbeitgeberverbänden u. a. überbetriebliche Tarifverträge ab und führen dazu Lohnkämpfe, gegebenenfalls auch mit Hilfe von Streiks und Boykotts.

Andererseits:
Anarchismus (abgeleitet vom griechischen ἀναρχία, ohne Herrschaft) ist eine politische Ideenlehre und Philosophie, die Herrschaft von Menschen über Menschen und jede Art von Hierarchie als Form der Unterdrückung von individueller und kollektiver Freiheit ablehnt. Daher wird von seinen Anhängern eine anarchistische Gesellschaft als freiwilliger Zusammenschluss von selbstbestimmten Individuen und Kollektiven propagiert. Unter der Anarchie in diesem Verständnis wird damit die Aufhebung hierarchischer Strukturen in einem umfassenden Sinn -- bis hin zur Auflösung der staatlichen Organisiertheit der menschlichen Gesellschaft -- verstanden.

Im Mittelpunkt stehen Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung der Individuen und kollektive Selbstverwaltung. Der Anarchismus wird in einem sozialrevolutionären Sinn von seinen Vertretern als Synthese zwischen individueller Freiheit wie im Liberalismus und sozialer Verantwortung für die Gemeinschaft wie im Sozialismus verstanden.

Ein Mensch, der nach diesen Prinzipien lebt oder eine herrschaftsfreie Gesellschaft anstrebt, wird als Anarchist bezeichnet. Bisweilen wird das Adjektiv libertär (dt. freiheitlich) als Synonym für "anarchistisch" benutzt.

Es stellt sich die Frage ob und wenn überhaupt, wie diese beiden auf den ersten Blick unterschiedlichen Bewegungen zusammen passen.














Nachdem Rudolf Mühland, seines Zeichens Mitglied der anarcho-syndikalistischen FAU-IAA und der anarchistischen Föderation (FdA-IFA) die Grundideen des Anarchismus und einige seiner Strömungen kurz vorgestellt hat, gibt er noch einen kurzen Überblick über die Geschichte des Syndikalismus von den Anfängen bis heute. Während dieses Überblicks legt er einen Schwerpunkt auf die Frage, wie Anarchismus und Syndikalismus zueinander gefunden haben. Welche Schwierigkeiten und Chancen in der Verknüpfung der beiden Bewegungen lagen und aktuell liegen können.

Nach dem Vortrag und anschließend an eine lebhafte Diskussion wird noch ein Film gezeigt. Ihr selbst könnt entscheiden, welchen der drei Filme ihr sehen wollt:

- Vivir la Utopia (ca 90 Minuten)
- Land and Freedom (ca 120 Minuten)
- Was ist Anarcho-Syndikalismus (ca 30 Minuten)

Quelle & weitere Infos: http://www.fau.org/ortsgruppen/dortmund/art_090224-020249

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