Mittwoch, 15. Juli 2009

Naziaufmarsch am 05.09.09 in Dortmund verhindern!

Aufruf des S5-Bündnis gegen den "nationalen Antikriegstag" am 05.09.2009 in Dortmund

Für den 5. September 2009 mobilisieren die Dortmunder Neonazis europaweit zum so genannten „nationalen Antikriegstag“. Dieser hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Aufmärsche der sich selbst als „Autonome Nationalisten“ bezeichnenden Nazis entwickelt. Sie nehmen international eine Vorreiterrolle für die aktionsorientierte extreme Rechte ein, so dass der Ausgang des Aufmarsches Relevanz für die kommende Entwicklung der Szene in Deutschland und in Europa haben wird. Dementsprechend hat dieser Aufmarsch mit „Event-Charakter“ eine ganz besondere Brisanz, die nicht nur den Dortmunder Nazistrukturen Aufwind verleihen soll. 


Zu diesen jährlich stattfindenden „Aufmärschen“ mobilisierten die Dortmunder Neonazis zum ersten „nationalen Antikriegstag“ 2005 ca. 200 KameradInnen, 2008 kamen bereits ca. 1100 nach Dortmund. Dabei nahm auch das Gewaltpotential auf den Demonstrationen massiv zu. Doch nicht nur im Rahmen der jährlichen Demonstrationen nimmt die Gewalt durch Neonazis zu. Nach dem traurigen Höhepunkt der Ermordung des Punks Thomas „Schmuddel“ Schulz sind immer wieder, und das in zunehmendem Maße, Menschen und Einrichtungen, die nicht in die Ideologie der Neonazis passen, angegriffen worden. Am 1. Mai 2009 sorgte der Angriff der Neonazis auf den Demonstrationszug des DGB für bundesweite Aufmerksamkeit. 

Bisher stellten Dortmunder Behörden und Polizei diesem eskalierenden Problem nichts entgegen. Im Gegenteil, sie scheinen hartnäckig darum bemüht zu sein, die Gefahr, die von Neonazis ausgeht, zu relativieren. Es scheint Konzept in dieser Stadt zu sein, die gezielten Überfälle rechter Schlägertrupps zu einem wechselseitigen Rechts-Links-Konflikt zu verklären, um damit zum einen zu verschleiern von wem hier die Gewalt ausgeht und zum anderen den Eindruck zu erwecken, dass die Gesamtgesellschaft sich kaum betroffen bzw. bedroht fühlen muss. In den letzten Jahren entschied die Dortmunder Polizei immer wieder, antifaschistischen Protest zu unterbinden, während sie den Neonazis angenehme Aufmarschbedingungen schuf. 

Dabei gerät auch aus dem Blick, dass mit dem Gedenktag „Antikriegstag“ am 1. September eigentlich an den Überfall Deutschlands auf Polen erinnert wird. Mit diesem Überfall wurde der 1. September 1939 zum Beginn des deutschen Vernichtungskrieges. Der Gedenktag „Antikriegstag“ ging dann aus einer Gewerkschaftsinitiative 1957 hervor, die gerade mit Blick auf die Wiederbewaffnung Deutschlands unter dem Motto „Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus!“ zu Aktionen aufrief. 

Es gilt nicht nur, sich den Neonazis in den Weg zu stellen, sondern auch die Ursachen des vorherrschenden Problems zu erkennen und dieses entschieden zu bekämpfen – und das nicht nur am Antikriegstag, sondern immer und stets! 

Deshalb rufen wir dazu auf, sich am 4. und 5. September an den verschiedensten antifaschistischen Aktionen zu beteiligen. 

04.09.2009: Vorabenddemo 18.00 Uhr, Hauptbahnhof 

05.09.2009: Antifaschistische Demo 11.00 Uhr, Hauptbahnhof

Quelle & aktuelle Informationen: http://s5.noblogs.org/archives/2009/06/

1 Kommentar:

Wilde 13 hat gesagt…

Konzert zum „Antikriegstag“

Dortmund – Zur Unterstützung des geplanten Neonazi-Aufmarschs zum „Nationalen Antikriegstag“ am 5. September in Dortmund soll zwei Wochen zuvor ein Konzert mit fünf Rechtsrock-Bands stattfinden.

Auf einem Flyer, der in der Szene per E-Mail verbreitet wird, werden fünf deutsche Bands angekündigt: „Stahlgewitter“, „Radikahl“, „Kommando Skin“, „Rotte Charlotte“ und „Libertin“. Als Termin des Konzerts wird der 22. August genannt. Bedeckt halten sich die Organisatoren, die sich das Label „Identity Project“ gegeben haben, bei der Angabe des Veranstaltungsorts. Verraten wird nur, es werde „in Western Europe“ stattfinden. In der Vergangenheit waren Neonazis aus Nordrhein-Westfalen mit ihren Konzerten häufig nach Belgien oder in die Niederlande ausgewichen. (ts)

Quelle: http://www.bnr.de