Sonntag, 9. November 2008

*Integrationsgipfel ernüchternd: Hochschulen bleiben leider außen vor*

*Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) e.V. kritisiert fehlende Ergebnisse des heutigen dritten Integrationsgipfels im Kanzleramt* 7.11.2008

Die Ergebnisse des dritten Integrationsgipfels im Kanzleramt sind ernüchternd. Der Themenbereich *Hochschulstudium von MigrantInnen und von Studierenden aus dem Ausland* kommt im Zwischenbericht zum Integrationsplan zu kurz. "Gerade in Zeiten eines möglichen
Fachkräftemangels sollte der Zugang zu Hochschulen jedoch ein zentrales Thema sein", fordert Johannes Glembek, Geschäftsführer des
BAS.

Glembek kritisiert vor allem die noch immer nicht ausreichende Bereitschaft vieler Akteure, sich weltoffen zu zeigen. Gerade die Hochschulen in Deutschland beteiligen sich kaum an den vereinbarten
Selbstverpflichtungen oder an der Kampagne *Vielfalt als Chance*.
"Studierende beschweren sich bei uns immer wieder über das fehlende Willkommensgefühl an der Hochschule oder bei Behörden!" kritisiert Glembek scharf. "Integrationsbeauftrage an jeder Hochschule wären ein erster Schritt", so Glembek, "weitere geförderte Projekte müssen jedoch dringend folgen."

Daher fordert der BAS von Bildungsministerin Schavan und den Landeswissenschaftsministerien ein verstärktes Engagement bei der Förderung der Integration ausländischer Studierender und Studierender mit Migrationshintergrund. Das begleitende Sprachkursangebot für beide Gruppen darf nicht weiter zurückgefahren werden. Gerade fehlende Sprachkenntnisse sind ein Integrationshindernis. Der BAS fordert die flächendeckende Einführung gemeinsamer Propädeutika für deutsche und ausländische Studierende, um den Studieneinstieg und somit die Integration zu fördern.

"Gerade auch die rechtlichen Vorschriften erschweren immer wieder ein Leben während und nach dem erfolgreichen Studium in Deutschland", kritisiert Johannes Glembek weiter. Der BAS fordert die umgehende Einführung von neuen Verwaltungsvorschriften: "Freiwillige Praktika müssen beispielsweise endlich Arbeitserlaubnisfrei sein", so Glembek.
Auch der Übergang vom Studium ins Berufsleben muss für ausländische Studierende erleichtert werden. "Die Gesetze müssen entschärft und die Anwendung vereinheitlicht werden," fordert Asel Ulukbek, Sprecherin des BAS, "wenn Politik und Wirtschaft nur endlich die Augen öffnen würden!"

*Pressekontakt: Andreas Weber, 0176 2434 3632*

*Der Bundesverband ausländischer Studierender - BAS e.V. vertritt die Interessen der ausländischen und staatenlosen Studierenden in
Deutschland. Außerdem tritt er für die Chancenverbesserung von
Studierenden mit Migrationshintergrund ein. www.bas-ev.de - info@bas-ev.de - Tel.: +49 651 201 3568 - Fax: +49 651 201 3902 - BAS, c/o AStA Universität Trier 54286 Trier Geschäftsführer: Johannes Glembek*

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