Montag, 20. Oktober 2008

Herbstuniversität 2008 des Heidelberger Forums für kritische Theorie und Wissenschaft

Hiermit laden wir Lehrende wie Lernende herzlich ein zur Herbsttagung:

Theorie und Praxis kritischer Wissenschaften
Grundlagen einer Stiftung für demokratische Bildung

31. Oktober – 02. November 2008

im Internationalen Wissenschaftsforum in Heidelberg (IWH).

Worum geht es?

  • Es geht um die Zukunft unserer (Hoch-)Schulen und um eine praktische Bildungsarbeit, die es verdient, das Prädikat demokratisch zu tragen.
  • Es geht um Austausch bereits bestehender Regionalinitiativen kritischer Wissenschaften und um Optimierung, Bündelung sowie bundesweite Vernetzung ihrer Arbeit.
  • Es geht um die konstruktiven Grundlagen, aus dem regionalen Nischendasein heraus offensive Ansätze für alternative Bildungseinrichtungen kritischer Provenienz zu entwickeln.


Die Entwicklung unserer derzeitigen „Wissensgesellschaft“ ist inakzeptabel: Ökono-misierung, Liberalisierung und soziale wie politische Selektion formen die Bildungs-einrichtungen in quasimarktwirtschaftliche Unternehmen, in denen Wissen an den Meistbietenden verkauft, trichterdidaktisch in die jungen Köpfe hineingepresst und jede Anlage zu selbstständigem, die soziale und gesellschaftliche Umwelt reflektie-renden Denken verunmöglicht wird. Der Verwertungslogik, nach der nur jenes Wis-sen förder-, das auch vermarktbar erscheint, weichen Empathie, solidarisches Für-einander und eigenständiges Urteilsvermögen. Die Demokratie steht ohne Kopf und Verstand.

Dieser Entwicklung ist nicht länger durch nischenartige Kämpfe am Rande der sich immer weiter stabilisierenden (Hoch-)Schulmisere zu begegnen. Es gilt alternative und eigenständige Bildungsstrukturen zu entwickeln: Darum rufen wir dazu auf, die Kräfte der einzelnen Regionalinitiativen zu Wissenschaftskritik und kritischer Wissen-schaft zu bündeln, ihre Arbeit vor Ort strategisch durch regelmäßigen Austausch zu optimieren sowie eine gemeinsame Grundlage zu eruieren, von der aus Konzepte alternativer und eigenständiger Bildungseinrichtungen entworfen werden können. Ein mögliches Zwischenziel hierbei könnte unseres Erachtens die Gründung einer Dach-institution für demokratische Bildung darstellen.

Die hier angekündigte Tagung zielt daher auf die Diskussion der Grundlagen zur Entwicklung einer Bundesstruktur wissenschaftskritischer Initiativen. Hierzu gehören in erster Linie Fragen der möglichen Struktur, Organisation und nachhaltigen Vernet-zung, der inhaltlichen Zusammenarbeit sowie der demokratietheoretischen Fundie-rung. Inwiefern können bereits bestehende Institutionen (wie der BdWi oder das Ko-mitee für Demokratie und Grundrechte) einen Anker für diese Arbeit darstellen? Wie können sowohl Unabhängigkeit und Selbstständigkeit regionaler Arbeitsgruppen als auch gemeinsame, bundesweite Vernetzung und Ausrichtung der Arbeit gewährleis-tet werden? Wie können regionale Interessen von bundesweiten, gemeinsamen Inte-ressen zur Entwicklung eigenständiger Bildungseinrichtungen profitieren und umge-kehrt?

Um sich diesen Fragen zu nähern sollen die Erfahrungen derzeit aktiver wie histori-scher Initiativen von Lernenden und Lehrenden ausgetauscht und im Hinblick auf erweiterte Handlungsspielräume für die praktische regionale Arbeit an den (Hoch-) Schulen diskutiert werden. Über den bloßen Austausch hinaus ist es schließlich Ziel der Tagung, Vereinbarungen für die Thematik weiterführende überregionale und gruppenübergreifende Veranstaltungen zu treffen.

Quelle & mehr Infos: Heidelberger Forum für kritische Theorie und Wissenschaft

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