Am 24. April 2008 wurde unsere Genossin Mónica, eine Barfrau bei dem multinationalen
Kaffeehaus STARBUCKS, ohne Vorwarnung gekündigt. Der Bereichsleiter Tomás Pinto ist bekannt für unberechtigte Entlassungen. Er behauptet, dass ihr “Profil nicht den Anforderungen entspräche” und es zu “Reibereien mit den Kolleg/innen” gekommen sei. Überraschenderweise kam er zu dieser Beurteilung erst nach eineinhalb Jahren Mitarbeit.
Sicher ist nur, dass Mónica begonnen hatte eine Betriebsgruppe der Gewerkschaft CNT in der Firma zu gründen. Obwohl sie ihre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft und ihre Rolle als Delegierte der Betriebsgruppe noch nicht offen mitgeteilt hatte, hatte sie während ihrer Zeit bei der Firma ihre Rechte und ihre Würde als Arbeiterin gefordert.
Zum Beispiel hatte sie sich an Ostern geweigert das doppelte ihrer üblichen Tagesschicht zu arbeiten, da es fraglich war, ob diese Arbeitszeit wie Überstunden bezahlt würde. Ausserdem hatte sie ihre Rechte verteidigt als sie sich weigerte an regelmäßigen Sitzungen teilzunehmen, die ausserhalb des Arbeitsplans stattfanden und weder mit Geld noch mit Freizeit ausgeglichen wurden.
Aber noch schlimmer kam es als die Manager herausfanden, dass sie Kontakt zu einem entlassenen Kollegen suchte. Die Geschäftsleitung hatte sie mehrmals ermahnt, dass sie nichts bei den Gewerkschaften zu suchen hätte. Wenige Tage später wurde sie dann rausgeschmissen.
Vorgeschichte der Unterdrückung auch in den USA
Es ist nicht das erste mal, daß STARBUCKS diejenigen Arbeiter/innen bestraft, die sich gewerkschaftlich organisieren. In den Vereinigten Staaten, dem Herkunftsland dieses multinationalen Konzerns, gibt es eine lange Geschichte von Entlassungen - auch gegen die Arbeiter/innen der revolutionären Gewerkschaft IWW (Industrial Workers of the World).
Momentan kämpfen die Kolleg/innen der Gewerkschaft Starbucks-Union in Grand Rapids (Michigan / USA) gegen Diskriminierung wegen ihrer Gewerkschaftsmitgliedschaft.
Die CNT Sevilla kämpft für die Wiedereinstellung
Das Handels-Syndikat der Gewerkschaft CNT-IAA wird es nicht zulassen, dass unsere Genossin in ihrer Gewerkschaftsfreiheit unterdrückt wird.
Wir werden für ihre Wiedereinstellung kämpfen. Obwohl wir die Gesprächsbereitschaft der Firma positiv bewerten, schließen wir nicht aus, dass wir in Kürze eine internationale Kampagne starten, die wir bereits vorbereiten. Dabei zählen wir auf die Solidarität der Mitgliedsorganisationen der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation (IAA) in über zehn Ländern, sowie auf die Solidarität anderer Basisgewerkschaften, wie der IWW.
Infos:
CNT-IAA Sevilla (Spanien), http://www.cnt.es/sevilla/
Internationale Arbeiter/innen-Assoziation (IAA), http://www.iwa-ait.org
Übersetzung: Anarchosyndikat ‘eduCat’, Köln/Bonn
http://anarchosyndikalismus.org
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