Aus der Fauchthunrundmail 18.06.2008
Am Samstag, den 7. Juni, kam es in 5 Städten (Köln, Frankfurt,
Berlin, Wien und Graz) zu Protestaktionen vor Filialen der
Künstlerbedarfskette Boesner. Aufgerufen hierzu hatte die IWW Köln,
die in der Kölner Filiale eine Betriebsgruppe hat. Anlaß war die
Verhinderung einer Betriebsratswahl durch die Geschäftsführung und
die Einführung der Samstagsarbeit. An dem Protesttag beteiligten
sich neben der IWW Gruppen und Mitglieder der FAU und der
neugegründeten österreichischen Föderation der
ArbeiterInnen-Syndikate (FAS).
Es wurden Flugblätter an die Kundschaft verteilt, Redebeiträge
gehalten, lautstark und sichtbar auf die Behinderung und
Einschüchterung aktiver und kritischer ArbeiterInnen durch die
Geschäftsleitung bei Boesner Köln hingewiesen. Nicht wenige
Kundinnen und Kunden fühlten sich angesprochen und
solidarisierten sich mit den Protestierenden.
Wir dokumentieren hier das Flugblatt der FAU Berlin:
boesner bosse böse?
Demokratie auch für ArbeiterInnen
Der Künstlerbedarf Boesner präsentiert sich gern als
humanistisches, weltoffenes Unternehmen.
Die Realität sieht allerdings auch bei dieser Holding,
zumindest was die Rechte der Beschäftigten
angeht, anders aus.
Interessenvertretung unerwünscht
Im Januar 2008 verhinderte die Geschäftsführung der
Kölner Boesner-Filiale den Versuch einer
Betriebsratsgründung mittels Drohungen (Einführung
der Samstagsarbeit, Streichung des Weihnachtsgeldes,
Streichung des kostenlosen Mittagsessens...) und
persönlichen Einschüchterungen. Mit diesem Erfolg
im Rücken macht sie sich nun daran, das damalige
Drohszenario in die Realität umzusetzen.
Mehrarbeit für Lau
In einem ersten Schritt wurde die Samstagsarbeit eingeführt.
Was auf den ersten Blick, gerade im Einzelhandel, als eine
normale Entwicklung erscheinen mag, bedeutet für die
Belegschaft eine Erhöhung des Arbeitsdrucks.
Neueinstellungen, die die Mehrarbeit auffangen könnten, sind
bislang nicht vorgesehen. Die KollegInnen werden einfach noch
mehr rennen müssen. Auch Wochenendzuschläge wird es
nicht geben.
Protest und Solidarität
Die Kolleginnen und Kollegen in Köln wehren sich dagegen
und protestieren am Samstag, den 7. Juni, mit einem Aktionstag
vor der Kölner Filiale. Wir solidarisieren uns mit ihnen.
Expansion auf Kosten der Belegschaft
Es ist kein Zufall, was gerade in Köln passiert. Über eine Holding
versucht Boesner derzeit offenbar, sein Geschäft umzugestalten
und weiter zu expandieren.
In einer solchen Situation der verschärften Profitmaximierung
braucht es keiner hellseherischen Kräfte, um sich auszurechnen,
auf wessen Kosten das ganze gehen wird. Eben deshalb ist es
gerade jetzt wichtig, die Standards zu halten und das Recht der
Beschäftigten, ihre Interessen zu vertreten und sich ohne
Einschränkungen zu organisieren, zu verteidigen.
Was tun?
Wir werden auch weiterhin die Belegschaft bei Boesner
unterstützen und fordern alle Beschäftigten auf, mit einer
der beteiligten Gewerkschaften (FAU oder IWW) Kontakt
aufzunehmen und direkt mit den Kolleginnen und Kollegen
in Köln in Verbindung zu treten. Die IWW Köln ruft
zudem alle Kundinnen und Kunden dazu auf, sich bei
Boesner über die Praktiken in der Kölner Filiale zu
beschweren:
Boesner GmbH Holding
Gewerkenstraße 2 / 58456 Witten
Tel: 02302-973 11-10
Fax: 02302-973 11-33
koeln@boesner.com / kontakt@boesner.com
(Kopie an: boesner@wobblies.)
FAU Berlin und IWW Berlin
Kontakt zur Belegschaft in Köln: boesner@wobblies.de
Freitag, 20. Juni 2008
boesner bosse böse? Proteste gegen die Künstlerbedarfskette Boesner
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