Aufruf der VVN zur Kundegebung am Mahnmal der Kämpfer gegen den Kapp-Putsch und den Hitler-Faschismus am Sonntag den 30. März 2008.
1933 wurden in Deutschland Menschen erschlagen und Bücher verbrannt, die Gewerkschaften und Arbeiterparteien verboten, Konzentrationslager geschaffen - errichteten die Nazis das „Dritte Reich“. Den Boykottaufrufen „Deutsche, kauft nicht bei Juden“ folgte wenige Jahre später die Ermordung von Millionen Juden aus ganz Europa. Auf die Maßnahmen zur Kriegsvorbereitung und die Aufrüstung des Militärs folgte der „totale Krieg“. Nach zwölf Jahren war Hitlers „Tausendjähriges Reich“ am Ende und Deutschland lag in Schutt und Asche.
Spielt das alles heute noch eine Rolle?
Ist das nicht Geschichte und Vergangenheit?
Oder sagen uns die damaligen Ereignisse etwas für unsere Gegenwart?
Nach der Befreiung von Faschismus und Krieg 1945 hatten Viele geglaubt, dass der Faschismus ausgerottet sei. Doch schon 1947 gab es neofaschistische Anschläge, Hakenkreuzschmierereien und in ersten Hetzschriften wurden die Verbrechen der Nazis geleugnet. Mit Hetze gegen Ausländer, nationalistischen Sprüchen und blankem Terror gelang es verschiedenen neonazistischen Parteien (NPD, DVU, Republikaner) in den letzten Jahren in verschiedene Kommunal- und Landesparlamente gewählt zu werden, so z. B. auch in Städten wie Dortmund, Gelsenkirchen, Köln und Wattenscheid. Diese Kräfte treten wieder mit offenem Antisemitismus in Erscheinung und wenden sich zum Beispiel gegen den Bau einer Synagoge in Bochum.
Hinzu kommt, dass der Antikommunismus, mit dem schon Hitler operierte, wieder zu einem Mittel der politischen Auseinandersetzung wird. Rechtskräfte bis hin zu Teilen der politischen Mitte wollen mit ihm die Kräfte bekämpfen, die sich nicht mit Armut und Arbeitslosigkeit abfinden, und gesellschaftliche Veränderungen wollen.
Arbeit und Bildung, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden waren einige der Ideale und Ziele, für die sich die Kämpfer gegen den reaktionären Kapp-Putsch von 1920 und den Hitler-Faschismus einsetzten. Für diese Ziele gilt es auch heute aktiv zu sein. In diesem Sinne wollen wir auch in diesem Jahr wieder an die ermordeten Kämpfer gegen den Kapp-Putsch und antifaschistische Widerstandskämpfer erinnern und an ihrem Denkmal in Bochum-Werne Kränze niederlegen. Ihr Mut, Einsatz und Idealismus sollte für uns heute Verpflichtung sein, den Neonazis den Weg zu versperren und für Frieden, Freiheit, Solidarität und sozialen Fortschritt einzutreten.
DEMONSTRATION und KRANZNIEDERLEGUNG
Sonntag, 30.März 2008
11.00 Uhr, Treffpunkt: Marktplatz Werne
Am Denkmal auf dem Kommunalfriedhof spricht:
Michael Hermund, DGB-Vorsitzender Region Ruhr - Mark
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