Am Mittwoch, 7.11. um 19.30 Uhr lädt der AK Lateinamerika ein zum Thema Wahlen in Argentinien und zeigt in diesem Rahmen den Film "Memoria del Saqueo" von Fernando Solanas
Die Regierung Carlos Menem (1989-99) hat hemmungslos das argentinische Nationaleigentum verschleudert, bis so gut wie nichts mehr übrig war. Sogar
Pinochet ließ mehr in der Staatshand Chiles. Fernando Solanas verdeutlicht mit seinem Film hervorragend, wer sich im Laufe der Geschichte wie bereichert hat,
welche politischen Kräfte beteiligt waren und wie sich das bis heute auswirkt.
Der Altmeister des lateinamerikanischen Kinos beschreibt in "Memoria del Saqueo" auf beeindruckende Art die katastrophalen Auswirkungen der Globalisierung.
Fernando Solanas zeichnet die argentinische Krise der letzten Jahre nach und zeigt beispielhaft auch für andere Länder die Folgen neoliberaler Politik. Dabei arbeitet er mit Beobachtungen, Betrachtungen, Interviews und Archivmaterial, um Themen wie Korruption und Verschwendung öffentlicher Gelder in Privatisierungen
zu thematisieren. Er setzt bei den Volksaufständen in Argentinien an, um zurückzublenden auf die Geschichte, die das reiche Land ruiniert hat, und um
aufzuzeigen, wie die Welt der Globalisierer funktioniert. Sie sind einzig an der kurzfristigen Gewinnmaximierung für sich selber interessiert. Und sie sind
austauschbar, dasselbe verlogen-verkrampfte Grinsen in Maßanzügen allüberall.
Die in Argentinien anstehenden Wahlen werden vermutlich die Machtverhältnisse nicht wesentlich ändern. Obwohl die derzeitige Regierung gute Ansätze in der
Außenpolitik und der Aufarbeitung der Militärdiktatur (1976-83) zeigt, unterscheidet sicht ihre Wirtschaftspolitik kaum von der vorherigen. Nach wie vor kommt es zu
sozialen Protesten und deren regelmäßiger Niederschlagung.
Zum Film [http:// www.trigon-film.ch/de/movies/Memoria_del_saqueo]
Am Sonntag, 18.11. haben wir um 11.00 Uhr (als Matineeveranstaltung gemeinsam mit der BISA und der medizinischen flüchtlingshilfe bochum)
Esther Mujawayo aus Ruanda zu Gast. Sie liest aus ihrem zweiten Buch "Auf der Suche nach Stéphanie" und spricht mit ihrer Lektorin Gudrun Honke über ihre schmerzhafte Konfrontation mit den Tätern des Völkermords 1994.
Esther Mujawayo hat 1994 den Völkermord in Ruanda überlebt. In ihrem neuen Buch Auf der Suche nach Stéphanie erzählt die Autorin, wie sie nach Ruanda
gereist ist, um die sterblichen Überreste ihrer Schwester zu suchen. Begleitet wurde sie bei ihren Nachforschungen von der algerischen Journalistin Souâd
Belhaddad, die Mujawayos Geschichte aufzeichnete. Auf der Suche nach Stéphanie ist bereits das zweite Buch der beiden Frauen nach Ein Leben mehr, das 2004 erschien und sich vor allem der Frage widmete: »Wie war das möglich?«
In Bochum liest Esther Mujawayo aus ihrem Buch und spricht mit der Lektorin Gudrun Honke über ihre schmerzhafte Konfrontation mit den Tätern und über die
Frage, ob die Überlebenden ihre Traumata bewältigen können, wenn sie mit den Mördern als Nachbarn weiterleben müssen.
Die Soziologin lebt heute in Deutschland und arbeitet als Psychotherapeutin mit Flüchtlingen, engagiert sich jedoch weiterhin auch in Ruanda, v. a. bei der
Witwenvereinigung AVEGA, die sie 1995 mitbegründet hat. Ihr erstes Buch Ein Leben danach wurde mit dem Ahmadou-Kourouma-Preis 2004 ausgezeichnet und fand viel Beachtung in den Medien. Auch ihre Lesung vor fast genau zwei Jahren in Bochum beeindruckte sehr und gehört sicherlich zu den „unvergessenen
Gesprächsbegegnungen“.
Neuerscheinung:
SEPTEMBERWEIZEN - der globalisierungskritische Klassiker - ist endlich auf DVD erhältlich und so in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit besser einsetzbar.
SEPTEMBERWEIZEN
Ein Film von Peter Krieg; D 1980, 96 Min, FSK 12; Deutscher Filmpreis 1981, Adolf Grimme Preis 1981
Als DVD bei der Edition Salzgeber - 19,90 Euro im delicatessen-Onlineshop: www.delicatessen.org/shop
Peter Kriegs globalisierungskritischer Klassiker SEPTEMBERWEIZEN ist ein Film über und gegen die Mythen, die sich um Weizen, Hunger und die ranken, die damit umgehen.
Josef von Ägypten ist der erste dieser mythischen Figuren um den Weizen. Seinen Ruf als Ernährer verdankt er im Grund einer gutorganisierten Spekulation gigantischen Ausmaßes. Selbst in der Darstellung der Bibel ist unschwer erkennbar, dass Josef die Hungersnot, der er seinen Ruf verdankt, selbst erzeugte. Josef der Ernährer ist die einzig durchgehende Figur in SEPTEMBERWEIZEN, und seine Legende, in den Kontext unserer Zeit gestellt, erweist sich im Lauf des Films als aktuelles Vorbild für viele moderne Josefs - Weizenhändler, Spekulanten, Politiker...
SEPTEMBERWEIZEN ist ein Film über den amerikanischen Weizen, der den Weltmarkt bestimmt -- die Methoden sind international, die Auswirkungen global. SEPTEMBERWEIZEN ist mehr noch ein Film über Hunger -- in den reichen Ländern der ersten wie in den armen Ländern der Dritten Welt.
Am Beispiel eines Nahrungsmittels wird nach den Ursachen des Hungers in einer Zeit des Überflusses geforscht, wird nach den Motiven gefragt, die Weizen zur Ware und zur Waffe, Menschen zu Opfern des Wohlstandes, Natur zum Feind werden zu lassen.
Der Film ist in sieben voneinander abgegrenzte Kapitel unterteilt, die vor allem Fragen stellen und Widersprüche aufzeigen sollen.
Nach und nach, vor allem durch Mundpropaganda befördert, füllte SEPTEMBERWEIZEN die Kinos bis hinein in die Provinz -- hielt sogar jahrelang den Besucherrekord in einigen Spielorten. Dann eroberte er die Bildungsarbeit und fand den Weg in viele Schulen. Er war neben den "Bewegungsfilmen" der Anti-AKW Gruppen sicher das prägendste dokumentarische Filmereignis der achtziger Jahre. Deutscher Filmpreis, Adolf- Grimme-Preis und zahlreiche Auszeichnungen im Ausland sind ein Beleg dafür. Auch in den USA lief die englische Fassung erfolgreich in Programmkinos, die New Yorker Village Voice setzte ihn gar auf die Liste der 10 besten Filme des Jahres 1980.
Auch heute ist der Film kein bisschen angestaubt, die Themen und Fragen, die er aufwirft, sind brandaktuell, und mancher wundert sich, dass schon vor 26 Jahren darüber so intensiv nachgedacht wurde...
Wir freuen uns, SEPTEMBERWEIZEN endlich auch als DVD veröffentlichen zu können!
Mehr Infos auf www.delicatessen.org/septemberweizen.html SEPTEMBERWEIZEN kann man für 19,90 Euro direkt über unseren Onlineshop
bestellen: www.delicatessen.org/shop.
„Klima der Gerechtigkeit“ – das Buch zum McPlanet-Kongress
diesmal inklusive DVD (Kongress-Dokumentation, 20 Min.), 192 S.,
12,80€. Hier online bestellen.
Die über 30 Aufsätze deutscher und internationaler AutorInnen aus Wissenschaft, Bewegung, NGOs, Politik und Wirtschaft geben die wichtigsten Diskussionen des Kongresses wieder und stellen durchaus spannende Fragen: Wer verursacht das Klimachaos, wer badet es aus? Wer darf wie viel verschmutzen? In welchem Verhältnis stehen Wirtschaftswachstum, Klimaschutz und Armutsbekämpfung? Was haben Klimachaos und Globalisierung miteinander zu tun?
Mit Beiträgen von Sven Giegold, Meena Raman, Martin Khor, Hans Diefenbacher, Carlo Jäger, Marcelo Furtado, Andrew Simms, Martin
Rocholl, Rebecca Harms, Sivan Kharta, Ulrich Brand, Reinhard Bütikofer u.v.m.
Auch wenn sichtlich vielen BesucherInnen im Rahmen dieses Kongresses häufig die Frage durch den Kopf ging: Moment mal, was ist eigentlich mit sozialer Gerechtigkeit? Und warum sind die aufgezeigten Fragen häufig in den Tenor gestellt, den Gürtel noch enger zu schnallen? Und für wen würde dies dann gelten?
Dementsprechend sollten LeserInnen kritisch mit den Beiträgen in diesem Büchlein umgehen und vielleicht Konzepte des Umweltschutzes mit der Frage nach sozialer Gerechtigkeit verbinden, denn das eine wird nicht ohne das andere zu erlangen sein.
Das Buch kann bestellt werden unter:
bestellen--http://www.attac.de/service/materialbestellung/shop/product_info.php?cPath=4&products_id=517
-- per Mail: buch@mcplanet.com
-- Das Buch ist darüber hinaus in jedem Buchladen erhältlich.
Das Inhaltsverzeichnis und die Einleitung bekommst Du hier:
http://www.vsa-verlag.de/vsa/pdf_downloads/VSA_McPlanet_3.pdf
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