Forum gegen Rassismus und Fachschaft Chemie zeigen Ausstellung zur IG Farben in der Universitätsbibliothek
Es
war seinerzeit das größte Chemieunternehmen der Welt und hat
den industriellen Massenmord an Millionen von Menschen erst
möglich gemacht: Die Geschichte der I.G. Farbenindustrie (kurz
IG Farben) ist eng mit dem Nationalsozialismus verwoben. Eine
Ausstellung über das Chemiekartell wird im Januar auf dem Campus
der TU Dortmund gezeigt: „Von Anilin bis Zwangsarbeit“ ist ab dem
13. Januar bis zum 14 Feburar im Foyer der Universitätsbibliothek zu sehen.
1925 als Kartell von Unternehmen wie BASF, Bayer oder Hoechst
gegründet, bestand die IG Farben in den 1930er-Jahren aus etwa 200
Werken allein in Deutschland und war eine wichtige finanzielle
Basis des Nationalsozialismus: Sie war die größte
Einzelgeldgeberin der NSDAP und stellte das Nervengas Zyklon B
her, mit dem Millionen Menschen in den Konzentrationslagern der
Nazis ermordet wurden. In den Fabriken der IG Farben wurden
tausende Zwangsarbeiter*innen eingesetzt – die Lager Auschwitz
III und IV waren als Betriebsanlagen und eigenes
Konzentrationslager für die IG errichtet worden.
Obwohl die IG Farben nach Kriegsende zerschlagen werden
sollte, bestand sie auch nach 1945 weiter: Viele Angestellte und
Funktionäre knüpften nahtlos an ihre vorherige Karriere an, im
Zuge der Nürnberger Prozesse wurden nur geringe Haftstrafen
verhängt. Entschädigungszahlungen wurden jahrzehntelang
verzögert, obwohl die IG noch bis ins Jahr 2003 existierte und
sogar noch bis ins Jahr 2012 börsennotiert war.
Das Forum gegen Rassismus und die Fachschaft Chemie der TU
Dortmund zeigen die Ausstellung „… von Anilin bis Zwangsarbeit“
vom 13. Januar bis zum 14. Februar in der
Universitätsbibliothek. Die Wanderausstellung, erstellt von
der Bundesfachtagung (BuFaTa) Chemie, wurde schon an vielen
Universitäten und Hochschulen in ganz Deutschland gezeigt. Die
Ausstellung zeigt in Bildern, Daten und Dokumenten die
Geschichte des IG Farben Konzerns von seinen Anfängen bis zur
endgültigen Liquidierung.
Zur Eröffnung am 13. Januar 2014, spricht der Historiker
Michael Sturm vom „Geschichtsort Villa ten Hompel“, der auch für die
„Mobile Beratung im Regierungsbezirk Münster. Gegen
Rechtsextremismus. Für Demokratie“ tätig ist, über die
Bedeutung der Auseinandersetzung um die IG Farben für die
Erinnerungskultur in Deutschland.
„… von Anilin bis Zwangsarbeit“
vom 13. Januar bis 14. Februar 2014
im Foyer der Universitätsbibliothek Dortmund
Vogelpothsweg 76
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht
Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien
oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene
zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch
rassistische, nationalistische, antisemitische oder
sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung
getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder
von dieser auszuschließen.
Quelle: Forum gegen Rassismus - Campus Dortmund, 6.1.2014
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