Montag, 20. Januar 2014

Ausstellung zur IG Farben: „…von Anilin bis Zwangsarbeit“

Forum gegen Ras­sis­mus und Fach­schaft Che­mie zei­gen Aus­stel­lung zur IG Far­ben in der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek
Es war sei­ner­zeit das größ­te Che­mie­un­ter­neh­men der Welt und hat den in­dus­tri­el­len Mas­sen­mord an Mil­lio­nen von Men­schen erst mög­lich ge­macht: Die Ge­schich­te der I.G. Far­ben­in­dus­trie (kurz IG Far­ben) ist eng mit dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ver­wo­ben. Eine Aus­stel­lung über das Che­mie­kar­tell wird im Ja­nu­ar auf dem Cam­pus der TU Dort­mund ge­zeigt: „Von Ani­lin bis Zwangs­ar­beit“ ist ab dem 13. Ja­nu­ar bis zum 14 Feburar im Foyer der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek zu sehen.
1925 als Kar­tell von Un­ter­neh­men wie BASF, Bayer oder Hoechst ge­grün­det, be­stand die IG Far­ben in den 1930er-​Jah­ren aus etwa 200 Wer­ken al­lein in Deutsch­land und war eine wich­ti­ge fi­nan­zi­el­le Basis des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus: Sie war die größ­te Ein­zel­geld­ge­be­rin der NSDAP und stell­te das Ner­ven­gas Zy­klon B her, mit dem Mil­lio­nen Men­schen in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern der Nazis er­mor­det wur­den. In den Fa­bri­ken der IG Far­ben wur­den tau­sen­de Zwangs­ar­bei­ter*innen ein­ge­setzt – die Lager Ausch­witz III und IV waren als Be­triebs­an­la­gen und ei­ge­nes Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger für die IG er­rich­tet wor­den.

Ob­wohl die IG Far­ben nach Kriegs­en­de zer­schla­gen wer­den soll­te, be­stand sie auch nach 1945 wei­ter: Viele An­ge­stell­te und Funk­tio­nä­re knüpf­ten naht­los an ihre vor­he­ri­ge Kar­rie­re an, im Zuge der Nürn­ber­ger Pro­zes­se wur­den nur ge­rin­ge Haft­stra­fen ver­hängt. Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen wur­den jahr­zehn­te­lang ver­zö­gert, ob­wohl die IG noch bis ins Jahr 2003 exis­tier­te und sogar noch bis ins Jahr 2012 bör­sen­no­tiert war.
Das Forum gegen Ras­sis­mus und die Fach­schaft Che­mie der TU Dort­mund zei­gen die Aus­stel­lung „… von Ani­lin bis Zwangs­ar­beit“ vom 13. Ja­nu­ar bis zum 14. Fe­bru­ar in der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek. Die Wan­der­aus­stel­lung, er­stellt von der Bun­des­fach­ta­gung (BuF­a­Ta) Che­mie, wurde schon an vie­len Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len in ganz Deutsch­land ge­zeigt. Die Aus­stel­lung zeigt in Bil­dern, Daten und Do­ku­men­ten die Ge­schich­te des IG Far­ben Kon­zerns von sei­nen An­fän­gen bis zur end­gül­ti­gen Li­qui­die­rung.
Zur Er­öff­nung am 13. Ja­nu­ar 2014, spricht der His­to­ri­ker Micha­el Sturm vom „Ge­schichts­ort Villa ten Hom­pel“, der auch für die „Mo­bi­le Be­ra­tung im Re­gie­rungs­be­zirk Müns­ter. Gegen Rechts­ex­tre­mis­mus. Für De­mo­kra­tie“ tätig ist, über die Be­deu­tung der Aus­ein­an­der­set­zung um die IG Far­ben für die Er­in­ne­rungs­kul­tur in Deutsch­land.

„… von Ani­lin bis Zwangs­ar­beit“
vom 13. Ja­nu­ar bis 14. Fe­bru­ar 2014
im Foyer der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Dort­mund
Vo­gel­poths­weg 76


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Quelle:  Forum gegen Rassismus - Campus Dortmund, 6.1.2014

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