Veranstalter: | Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW (in Zusammenarbeit mit dem Gesprächskreis Geschichte der Rosa Luxemburg-Stiftung) Duisburg |
Datum, Ort: | 11.12.2009-12.12.2009, Alte Feuerwache Duisburg, Friedenstr.5, |
Die Jahrhundertkrise des Kapitalismus zeigt – wie die Weltwirtschaftskrise 1929-1933 – einen Epochenumbruch in der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaften an. Unklar sind derzeit sowohl die Lösungsform der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise als auch die Veränderungen im politischen Feld.
Bei der Suche nach Alternativen und linken Lösungsmöglichkeiten werden auch Geschichte und Ideen der sozialistischen Bewegungen wieder zunehmend erforscht und öffentlich diskutiert. Biografie und andere Geschichtswerke erinnern dabei nicht zuletzt an linkssozialistische Traditionen zwischen und jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus. Was war dieser Linkssozialismus eigentlich? In welchem Zusammenhang stand er zu den ökonomischen und gesellschaftlichen Umbrüchen des 20.Jahrhunderts? Und sind seine Probleme und Lösungsvorschläge auch heute noch von Interesse für einen Sozialismus des 21.Jahrhunderts?
Die zweitägige wissenschaftlich-politische Konferenz thematisiert die Problemgeschichte des Linkssozialismus und versucht, dem Zusammenhang von historischer Erfahrung und programmatischer Aktualität nachzuspüren. Es soll also gefragt werden, was der Linkssozialismus (in seiner ganzen Heterogenität) historisch und programmatisch eigentlich gewesen ist, welche theoretisch-politischen Vorschläge heute weiterhin tragfähig und was die Eckpunkte einer modernen linkssozialistischen Programmatik sind.
Programm:
Freitag, 11.12.2009 13.00 – 13.45 Uhr: Begrüßung, Eröffnungsvortrag von Arno Klönne (Zeitzeuge und Wissenschaftler, Gesamthochschule Paderborn)
14.00 – 15.45 Uhr:
Linkssozialismus als Erbschaft der Sozialdemokratie
- Das Jahr 1934: Die verpasste Chance des Linkssozialismus (Gerd-Rainer Horn, Universität Warwick (UK))
- Die Geburt des Linkssozialismus bei Max Adler (Christoph Jünke, Bochum)
15.45 – 16.15 Uhr: Kaffeepause
16.15 – 18.00 Uhr:
Linkssozialismus und Stalinismus
- Linkssozialismus und Stalinismus im spanischen Bürgerkrieg (Reiner Tosstorff, Universität Mainz)
- Linkssozialistische Strömungen und Alternativen in der und zur SED (Thomas Klein, Zentrum für zeithistorische Forschung, Potsdam)
Samstag, 12.12.2009
a) 10.00 – 12.30 Uhr:
Linkssozialismus als Kritik und Erneuerung von Sozialdemokratie und Gewerkschaften
- Gegen Anpassung und Resignation. Linkssozialistische Kritik der Sozialdemokratie seit den 50er Jahren (Gregor Kritidis, Universität Hannover)
- Linkssozialistische Erneuerung der Gewerkschaftspolitik? Das Beispiel der IG Metall-Bildungsarbeit der 60er und 70er Jahre (Stefan Müller, Duisburg)
- Linkssozialistische Konzepte zwischen Wirtschaftsdemokratie und Rätesystem (Joachim Bischoff, Hamburg)
12.30-13.30 Uhr: Mittagspause (für Essen wird vor Ort gesorgt)
b) 13.30 – 15.45 Uhr:
Problemfragen sozialistischer Politik nach 1945
- Linkssozialistische Staatskritik bei Wolfgang Abendroth und Johannes Agnoli (Richard Heigl, Regensburg)
- „Nicht nach Köpfen, sondern nach Interessen organisieren“. Linkssozialistische Organisationsvorstellungen am Beispiel des Sozialistischen Büros (Gottfried Oy, Frankfurt)
- Frauen im linkssozialistischen Männerbund. Fragen der Geschlechterpolitik? (Gisela Notz, Berlin)
c) 16.00 – 18.00 Uhr:
Sozialistische Transformation in der Krise des Finanzmarktkapitalismus?
Podiumsdiskussion über die Krise als Epochenumbruch, das Erbe des Linkssozialismus und die Herausforderungen für eine programmatische Debatte der politischen Linken.
TeilnehmerInnen: Arno Klönne, Joachim Bischoff, Gisela Notz
Kontakt: | Christoph Jünke Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW e.V. Siegstr. 15 47051 Duisburg 0203 / 31 77 3 -92 post@ |
Infos: | http:/ |
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