Sonntag, 15. November 2009

Recklinghausen: Angerichtet für die Nazis?

from Skid Row

Am 28.11.2009 wollen unabhängige und parteigebundene Neonazis unter dem Motto „Für ein Recht auf Zukunft - Arbeit, Freiheit, Brot durch nationalen Sozialismus!“ in Recklinghausen aufmarschieren. Ihr Sammelpunkt soll um 12:00 Uhr der Recklinghäuser Hauptbahnhof sein.
Das einfallslos klingende Motto nutzten Neonazis bereits am 17.10.2009 um circa 1.500 Kamerad_innen in Leipzig bei einer vollmundig angekündigen Großdemonstration antreten zulassen. Dort traten ihnen engagierte Bürger_innen aus allen politischen Spektren einschließlich Anarchist_innen und Kommunist_innen unter dem Motto „Bitte Platz nehmen“ entgegen, so dass sie ihren Plan nicht in die Tat umsetzen konnten. Wie ist es um solche Aussichten in Recklinghausen bestellt?

Eure Zukunft war schon damals Scheiße
Ziel der Kamerad_innen, ob sie nun als „Nationaler Widerstand“, „autonome Nationalist_innen“ oder eben als NPD fungieren ist die Errichtung eines mörderischen Staates und „ethnische Säuberungen“, Vertreibungen und Massenmorde nach altbekannten Vorbild. Und daraus machen sie keinen Hehl: Der Slogan dieses Aufmarsches benennt lediglich um einer justiziellen Strafe aus dem Weg zu gehen als Ziel den nationalen Sozialismus statt einfach vom Nationalsozialismus zu sprechen. Und mit solchen billigen Tricks kommen sie offenbar bei Polizei und Justiz auch immer wieder durch. Auf ihrer Homepage rühmen sie sich, anlässlich einer Flugblattverteilung in der Recklinghäuser Innenstadt am 14.11.2009 ein Lied gesungen zu haben, welches in alten Liederbüchern der SS zu finden und dementsprechend heutzutage verboten ist. Die Polizei bedrängte offenbar unterdessen jugendliche Gegendemonstranten und hatte für Straftaten gerade keine Zeit. Berichten besagter jugendlicher Gegendemonstrant_innen zufolge hatte die Polizei auch später keine Zeit um Anzeigen von Neonazigegner_innen aufzunehmen, die bei Beginn ihrer Heimreise in die Dörfer und Städte des Kreises Recklinghausen am Bahnhof von Neonazis mit Flaschenwürfen attackiert worden waren.
Wir möchten dafür eintreten, dieser Zukunft eine Absage zu erteilen. Die Ziele dieser Bewegung sind so verbrecherisch wie ihre Methoden. Sich ihr in den Weg zu stellen ist berechtigt und nötig. Sie zu ignorieren ist Selbstaufgabe. Sie Ohnmacht erfahren zu lassen ist das Ziel.


Stadt und Kreis Recklinghausen weisen für Beobachter_innen von außerhalb einige Besonderheiten auf. Nirgendwo fiel die Sozialdemokratie, losgetreten durch Skandale und Korruption, aus solcher Höhe kommunaler Verankerung so tief, nirgendwo hinterließ sie ein solche zivilgesellschaftliche Wüste. Selbst die sozialdemokratische Neugründung „Die Linke“ hat vor diesem Hintergrund einen schweren Stand. Es fällt halt schwer, gegen die Privatisierung von Wohnungen einzutreten, wenn die Bevölkerung mit öffentlichem Eigentum nur von Sozis geplünderte Kassen verbindet. mehr

Wir verweisen auf die wohl aktuellste Homepage rund um die Aktivitäten gegen den Neonaziaufmarsch am 27.11./28.11.2009, bitte informiert Euch da: naziswegmoben.blogsport.de
Aufruf der Anarchistisch-Syndikalistische Jugend Herne/Recklinghausen
Aufruf der Offenen Antifa Recklinghausen

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