Sonntag, 25. Mai 2008

Uebersetzung von Marco Camenisch zu den Verhaftungen in Chile

aus der Fauchrundmail vom 19.05.2008

(üb. von mc, Todeslager Regensdorf, 14. Mai 2008)

Von: lu brijant

Gesendet: Sonntag, 11. Mai 2008 18:33

Betreff: Chile - Mitteilung der CAM


Mitteilung an die Öffentlichkeit der CAM im Widerstand gegen brutale Polizeiverfolgung im Süden Chiles.


Zu den letzten Verhaftungen unserer Mapuchebrüder der Gemeinschaft von Chequenco, Gemeinde Ercilla (Chile), verurteilt die Coordinadora de Comunidades en Conflicto Arauco Malleco - CAM, in Erinnerung an die Widerstandaktionen unserer Gemeinschaften, die Verhaftung unserer Brüder und prangert diese Aktion als politische Verfolgung gegen die MapuchekämpferInnen an, nur weil sie Mitglieder von beispielhaften Gemeinschaften in der Unterstützung der territorialen Kontrollzone! und Verwandte des Lonko Juan Ciriaco Millacheo sind, der zurzeit untergetaucht ist.


Wir weisen dazu auf das feige Verhalten der Okkupations-Polizeikräfte Chiles während den Durchsuchungen hin, die ohne jede Rechtfertigung Mindeljä1llige (Kinder unter 5 Jahren) und Frauen bedroht hat indem sie ihnen Kriegswaffen an den Kopf hielt und sie rassistisch beschimpfte. Solche Aktionen sind nur noch feige und wollen nur Tenor verbreiten, vor allem unter unseren Kindern.


Wie im Januar nach der Ermordung unseres weichafe Matias Catrileo es verschiedenen Sympathisantinnen unseres würdigen und legitimen Kampfes geschehen ist, greift die Regierung einmal wieder zu ihre "Intelligence" um Unschuldige zu verhaften und, angesichts des letzten
Sabotageaktes der Widerstandsorgane unserer sich im Kampf befindenden Gemeinschaften, ihren Herren, dem kapitalistischen Untemehmertum, Resultate vorzuweisen (die Verhaftllngsaktion wurde von der chilenischen Regierung mit der Verfolgung der mutmasslichen Brandstifter eines Lastwagens gerechtfertigt).Mit dieser neuen Medienshow versuchen die regierenden HansWllrste die UnternehmerInnenelite zu erfreuen, die ihre Interessen im Wallmapu (Mapuchegebiet) in Gefahr sieht. Mit diesem Zirkus verachten die Hanswurste des Kapitalismus, indem sie ihre operative Unfähigkeit zur Aufhaltung des Fortschreitens der autonomen Mapuchebewegung zu verdecken versuchen, eine unanfechtbare Wahrheit: je grösser die Ungerechtigkeit der Regierung, desto grösser die Rebellion im Herzen unseres Volkes.


Die Zunahme der Repression verunmöglicht eine politische Lösung des Konflikts.


Wir erinnern auch an die Landwiederaneignungsaktionen, die in Lautaro von den Gemeinschaften des Sektors Muco begonnen wurden. Sie weisen auf den Raub ihres angestammten Gebietes durch den Grossgrundbesitzer und die obskure faschistische Persönlichkeit Pa bio Herder hin, dessen Landräuberfamilie in der Zone für ihren Antimapuche-Rassismus bekannt ist.




Wemvain pu peni pu lamgen
Amulepe newentuain
Marri chi weuwain.
Coordinadora de Comunidades Mapuche en Conflicto Arauco Malleco
Wallmapu,8.Mai2008


Und gesendet 9. Mai 2008, dieselbe Internetquelle betreffs Verhaftungen in Chile:


Verhaftungen in Chile Sie waren wegen gewalttätigen Raubüberfällen gegen die INP von Maehali und der Filiale des BancoEstado von Loncoche (Chile) gesucht.


Sechs gesuchte Ex-MIR verhaftet, während sie einen Dokfilm drehten, der von Foudart finanziert wurde.


Die Gruppe gehörte auch Flor Dominguez, Kulturdirektorin der Gemeinde Ercilla an, in ihrer Wohung wurden Waffen gefunden. Der Stawa hat den Verdacht auf Verbindungen mit Mauricio Hernandez Norambuena. Quelle: www.emol.com


Artikel von J. Jerez, M. Henriquez, E. Miranda
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Während ihren Dreharbeiten eines Dokfilms über die Mapuche, der vom Fondo Cultura y las Artes (Fondart) finanziert wurden, wurden gestern, am 8. Mai 2008, in der Provinz Araucania 6 Subjekte verhaftet alles ehemalige Militante der subversiven Gruppe Movimiento de lzquierda Revolucionaria (MIR).


Sie wurden wegen der Teilnahme an den gewalttätigen Raubüberfällen gegen das Instituto de Normalizacion Previsional (INP) von Machali und einer Filiale des BancoEstado von Loncoche gesucht.


DIe sechs wurden in die Region von 0'Higgins zur Einvernahme durch den Oberstaatsanwalt von Rancagua,Servando Perez, gebracht.


Es wurden auch die drei Personen verhaftet, die in ihrer Begleitung waren, es sind Individuen mit Verbindungen zur Mapucheorganisation CAM.


Im Juni 2005 raubten die Verbrecher mit M-16 Gewehren die !NP von Machali aus und versuchten 100 Millionen Pesos fortzuschaffen. Da es ihnen nicht gelang gab es einen Schusswechsel, in dem zwei der Räuber, ein Wachmann und ein Parkplatzwächter getötet wurden. Der Raubüberfall auf den BancoEstado im Dezember2004, ebenfalls mit schweren Waffen ausgeführt, er gab der Bande 20 Millionen Pesos. Daran nahm Cristian San Martin teil, der ebenfalls mit dem MIR verbilitden war, und im Dezember 2005 aus dem Gefungnis von Temuco entwich, wo er in Vorbeugehaft sass.


Die Verhafteten sind: Sergio Reyes Matus, Elena Varela LOpez - Dokfilmemacherin und Bezügerin de Staatsgelder -, Jorge Pineda, Leticia Cilrdenas, Kenny Scinchez und seine Freundin Flor Dominguez Rosas, in deren Wohnung in der Gemeinde Ercilla Waffen gefunden wurden
(Pistolen).


Frau Rosas ist Direktorin des Kulturdepartements der Gemeinde Ercilla und Mitglied des Consejo Regional de la Cultura.


Neben dem kleinen Arsenal wurden Helme, Phantasiewaffen und Kleider beschlagnahmt, die den Kleidern der Carabineros ähnlich sind, die sie in den Durchsuchungen tragen, Teile, die im Dokfilm verwendet worden selen.


Die dem CAM verbundenen Subjekte wurden als Jose Necul Curiqueo, Jose Quintrileo Contreras und der bolivianische Bürger Fredie Mark Hayes, der als Fotographiedirektor arbeitete, identifiziert.


Die 6 Verhafteten werden des Raubüberfalles mit Mord, Raubüberfalles mit Drohung und krimineller Vereinigung im Zusammenhang mit den Taten von Machali und Loncoche angeklagt.


Die Mitglieder der Gruppe, die seit 5 Jahren aktiv sei, wurden in· ihren Wohnungen in Gorbea, Ercilla,Licanray, Villarica und Temuco verhaftet.


Verbindungen zu "Ramiro"Der Stawa Perez hat informiert, dass Ermittlungen über Verbindungen der Gefangenen mit dem MIR! Und möglichen Kontakten im Ausland laufen. Er hat enthüllt, dass die Gruppe einen"Einfluss von Mauricio Hemandez Norambuena", alias "Comandante Ramiro" des Frente Manuel Rodriguez, einräumt, der heute in Brasilien wegen der Entführung des Werbefachmanns Washington Olivetto zu 30 Jahren verurteilt ist. Alles geht in die Richtung, dass "Teile des geraubten Geldes zu seiner Verteidigung diente".


Auch San Martin sei an der Entführung Olivetto beteiligt gewesen.


Die verhaftete Regisseurin hat 64 Millionen Pesos an Steuergeldem erhalten Der Dokfilm "Newen mapu ehe, die Kraft der Menschen der Erde" von Elena Varela Lopez behandelt das Thema des Mapuchekonfliktes in der Araucania. Für diese Produktion hat sie vom Fondo de Fomento


Audiovisual des Consejo Nacional de la Culturay las Artes 52,9 Millionen Pesos erhalten. Der Film stellt Mapuche vor, die sich seit den '90iger Jahren Land wiederangeeignet haben und gegen die deswegen die Ley de Seguridad Interior del Estado angewendet wird. Ein junger anonymer Anfiihrer der CAM berichtet, der Dokfilm zeige wie die sich im Konflikt befindenden Gemeinschaften leben. Gemäss dem Regionalleiter des Consejo de la Cultura y las Artes, Rene Inostroza, "wird fiir alle Projekte der Lebenslauf der Leute angefordert, die um Gelder ersuchen. Unsere Funktion ist die Begleitung der Realisierung des Projektes." 2006 eFhielt dieselbe Regisseurin 11,2 Millionen Pesos vom Corfo zur Finanzierung des Projektes "Suefios deI comanrukte" über die jungen MiristInnen in der Guerillaschule von Neltume.


Fauchrundmail Anmerkungen zur MIR:

Die MIR war die einzige linke Organisation, die nach dem Putsch in Chile 1973 im größeren Maße Widerstand gegen die Militärs erhob, Miguel Enríquez wurde am 5. Oktober 1974 in Santiago de Chile von Agenten der DINA erschossen. Danach leitete Pascal Allende die MIR.


Doch durch die Festnahme und Ermordung der meisten Aktivisten wurde die MIR niemals eine Gefahr für das Regime, obwohl die bis in die 80er Jahre Anschläge verübte und Regierungsvertreter ermordete. In den 1980er Jahren zerfiel die MIR, welche nach eigenen Angaben während der


Zeit der Militärdiktatur zwischen 1.500 und 2.000 Opfer zu beklagen hatte,unter dem Druck der Repression und der ideologischen Erneuerung der Partido Socialista in mehrere Fraktionen. Parallel entstanden andere linke Widerstandsgruppen, darunter die Frente Patriótico Manuel Rodríguez, die 1986 ein Attentat auf Pinochet verübte. Nach der Transition wurde die MIR wieder gegründet und ist heute Mitglied des Parteienbündnisses Juntos Podemos Más.


Offizielle Zeitschrift der MIR ist der El Rebelde, der MIR nahestehend ist die Jugendorganisation Juventud Rebelde Miguel Enríquez (JRME).


Landbesetzungen durch die MIR

Kurz nach der Wahl des sozialistischen Präsidenten Allende kam es durch Mitglieder der MIR zu Landbesetzungen im Süden von Chile. Im Vorgriff zur angekündigten Landreform der Sozialisten wollten die Aktivisten der MIR selbst die Landverteilung an die arme Landbevölkerung vorantreiben. Bei den gewaltsamen Besetzungen ("toma") vertrieben Mitglieder der MIR, MCR sowie sozialistisch geprägte Angehörige der Mapuche Großgrundbesitzer und Landeigentümer von ihren Höfen. Aufsehen erregte der Fall des Landgutes Rucalán in der Provinz Cautín nahe der Kleinstadt Carahue. Die am 20. Dezember 1970 zur Nachtzeit vertriebene Familie des Grundbesitzers Landerretche kehrte am 24. Dezember 1970 zurück, um sich ebenfalls mit Waffengewalt ihr Eigentum wieder zurückzuerobern. Im Gegensatz zu den Aktivisten der MIR wurden die Grundbesitzer nach der Rückeroberung ("retoma") jedoch von der Polizei verhaftet. Der Fall sorgte landesweit für Unruhe, da viele Großgrundbesitzer um ihr Eigentum fürchteten. Das Gut Rucalán blieb bis zum Militärputsch von Augusto Pinochet im Besitz der Mapuche-Gemeinschaft Nicolás Ailío. Die Landbesetzungen waren nie von der chilenischen Verfassung gedeckt, wurden jedoch im Rahmen von Enteignungsverfahren durch die sozialistische Regierung Allendes nachträglich legalisiert.


Frente Patriótico Manuel Rodríguez (FPMR):

Die Frente Patriótico Manuel Rodríguez (FPMR) auch Frente Patriótico ist eine linke chilenische Untergrundorganisation. Sie kämpfte während der Diktatur Pinochets gegen das Militärregime.


Die Frente wurde im September 1980 vom im Moskauer Exil lebendem Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Luis Corvalán gegründet.


Die erste Aktion war ein spektakuläres Attentat auf mehrere Hochspannungsleitungen im Jahr 1983, bei dem ein großer Teil des Landes vom Stromausfall betroffen war.


Am 7. September 1986 verübten 25 Mitglieder der Gruppe ein Attentat auf den Pinochet, das dieser jedoch unverletzt überlebte.


Nachdem die Regierung Aylwin 1990 beschloss, keine Widerstandskämpfer gegen die Diktatur freizulassen, die mit Gewaltverbrechen in Verbindung gebracht wurden, entschied sich die FPMR wie andere Gruppierungen, ihren Kampf fortzusetzen.


Am 1. April 1991 erschossen Mitglieder der FPMR den rechtskonservativen Senator der Union Independiente Democratica (UDI) Jaime Guzmán nach einer Vorlesung an der Pontificia Universidad Católica de Chile. Fidel Castro unterstütze die Gruppe nach dem Attentat öffentlich. Im August 2005 ließ die argentinische Justiz den deshalb in Chile gesuchten Sergio Apablaza Guerra frei, weil Chile keine Beweise für seine Schuld vorgelegt hätte. Guerra war 1987 bis 1990 Kommandant der FPMR.


Am 9. November 1991 entführte ein Kommando der Frente Patriótico Cristián Edwards, den Sohn des Herausgebers der rechtskonservativen, marktbeherrschenden Zeitung El Mercurio. Nach 145 Tagen wurde er gegen eine Zahlung von einer Million US-Dollar Lösegeld freigelassen.


Am 30. Dezember gelang es Komplizen, vier unter der Diktatur verurteilte Attentäter aus dem Gefängnis zu befreien. Mit einem Helikopter wurden María Cristina San Juan, Pablo Muñoz Hoffman und zwei weitere Gefangen aus dem Hochsicherheitsgefängnis befreit. Im September 1998 entschied sich die Schweizer Regierung, die zwei dorthin geflüchteten Befreiten nicht auszuliefern, weil Chile keine ausreichenden Garantien für die beiden gäbe.


www.mauriciohernandeznorambuena.com


Hier noch die Knastadresse von
Mauricio Hernández Norambuena - 228.513
Penitenciaria Federal de Catanduvas.
Rodovia PR-471, kilómetro 15.
Zona Rural.
Catanduvas/PR. CEP 85.470-900
BRASIL

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