Freitag, 19. Oktober 2007

Kein Vergeben! Kein Vergessen!

In der Nacht zum 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland und Österreich Synagogen und jüdische Einrichtungen. Die Pogromnacht, von den Nazis auch beschönigend als "Reichskristallnacht" bezeichnet, war der Beginn mehrtägiger Pogrome. SA-Männer und Normalbürger stürmten gemeinsam jüdische Wohnungen und Geschäfte, setzten jüdische Bethäuser und Gemeinden in Brand. Alle sechs Kölner Synagogen wurden in dieser Nacht geschändet und 500 Juden von der Gestapo nach Dachau verschleppt Im gesamten "Deutschen Reich" wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Tod getrieben. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo nochmals Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Fast alle Synagogen und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland und Österreich wurden zerstört. Die Pogrome markieren sichtbar den Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung zur systematischen Verfolgung und industriellen Vernichtung von vielen Millionen Menschen, darunter mehr als sechs Millionen jüdischen Glaubens.


Um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wach zu halten rufen wir am 9.November zu einer Demonstration nach Köln auf. Außerdem wenden wir uns entschlossen gegen jeden Antisemitismus, Geschichtsrevisionismus und jegliche Form der Relativierung oder Umkehrung deutscher Schuld an der Shoah.

Antifaschistische Demonstration zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
9.November 2007 - 18.00 Uhr Offenbachplatz, Köln

Infos unter http://gedenken.servmax.de/



Weitere Gedenkveranstaltungen:

GEDENKGANG ZUM 9. NOVEMBER 1938
8. November 2007

Die Evangelische und die Katholische Kirche in Düsseldorf laden zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung ein, die in diesem Jahr in Bilk stattfindet. Um 18.00 Uhr wird es einen Gedenkgang auf den Spuren der jüdischen Familie Rosenthal in Bilk geben.
Treffpunkt: Fürstenplatz.
Um 19.00 Uhr findet dann ein Ökumenischer Gottesdienst in der Immanuel-Kirche, Pionierstraße 61, statt. Der ehemalige Düsseldorfer Ernst Rosenthal, Jahrgang 1924, wird an den Veranstaltungen teilnehmen.

Nähere Informationen:
Wolf Sehr, Telefon 0211 / 89-96205



STILLES GEDENKEN

9. November 2007

Für 10.00 Uhr lädt die Jüdische Gemeinde Düsseldorf zum stillen Gedenken am Gedenkstein für die 1938 zerstörte Synagoge Kasernenstraße/ Ecke Siegfried-Klein-Straße ein.
Bei der Kranzniederlegung und beim darauf folgenden Gebet werden die männlichen Teilnehmer gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

Die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt Düsseldorf findet im Anschluss im Plenarsaal des Rathauses statt.
(Zutritt nur mit persönlicher Einladung).



Gedenken an das Ende der alten jüdischen Gemeinde in Bochum
Gedenkveranstaltung zum 69. Jahrestag der Reichsprogromnacht
Freitag, 09. November 2007 um 17.30 Uhr Harmoniestr/Ecke Dr. Ruer Platz

Vor dem Hintergrund der Einweihung der neuen Synagoge in Bochum am 16. Dezember 2007, die ein Zeichen der Hoffnung ist, soll in diesem Jahr an das Ende der alten jüdischen Gemeinde erinnert werden. 1942 wurden in drei Transporten über Zweihundert namentlich bekannte Bochumer Juden nach Riga, Zamosc und Theresienstadt deportiert. Nur ganz wenige von ihnen haben die Deportation überlebt. Vorausgegangen waren diesem traurigen Ende jahrelange Erniedrigungen. Die meisten der Depotationen lebten zuletzt, völlig verarmt, in den sogenannten Bochumer "Judenhäusern".

Das Thema wird in drei Veranstaltungen in unterschiedler Form behandelt:

SchülerInnen von Bochumer Schulen werden während der Gedenkveranstaltung am 09. November 2007 die Deportationsopfer vorstellen.

Am 10. November 2007 werden - im Kontext des Klezmerkonzerts der Gruppe Nina Hoger & Ensemble Noisten - die SchülerInnen das Thema weiter erörtern: Im Vorraum der Christuskirche wird eine klein Ausstellung gezeigt und während der Veranstaltung werden Texte von Überlebenden der Transporte gelesen.
Die Vorstufe der Deportation der Bochumer Juden war deren Konzentrierung in den Bochumer "Judenhäusern". Am 08.2007 führt Herbert Schneider einen Workshop zum Thema "Judenhäuser in Bochum" durch. Dabei sollen die TeilnehmerInnen neues Archivmaterial auswerten und historisch einordnen.


Zentrale Gedenkveranstaltung
Harmoniestr./ Ecke Dr. Ruer-Platz
Freitag, 09. November 2007 um 17.30 Uhr

Übergabe der Stele zum Projekt "Stolpersteine" an die Öffentlichkeit
Dr. Ottilie Scholz Oberbürgermeisterin

Grußwort
Grigory Rabinovich Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde

Präsentation
Bochumer SchülerInnen stellen die Deportationsorte und einzelne Deportationsopfer vor

Musikalische Beiträge
IG-Metall-Chor

Kaddisch (Totengebet)
Igal Behm Jüdischen Gemeinde

Moderation
Artur Libischewski Kinder- und Jugendring Bochum e.V.


Rundgänge zu den Stolpersteinen

Freitag, 09 November 2007

15.00 Uhr Treffpunkt Schauspielhaus mit Herrn Klaus Kunold
15.00 Uhr Treffpunkt Dr.- Ruer-Platz mit Herrn Dr. Hubert Schneider


Veranstaltungen

25. Oktober 2007 bis 01. Feburar 2008 Ausstellung: "Spurensuche - Über 400 Jahre jüdische Leben in Bochum", Evangelische Stadtakademie, Klinkstr. 20, Bochum

13. November 2007, 17.00 Uhr Lektüre- und Gesprächsseminar mit Prof. Dr. Günter Brakelmann: "1933: Die Kirche vor dem Problem des Antisemitismus", Evangelische Stadtakademie, Klinkstr. 20, Bochum, weitere Infos: www.stadtakademie.de

02. Novermber 2007 um 9.00 Uhr Verlegung von Stolpersteinen durch den Künstler Gunter Demnig, Stadtarchiv Bochum, Wittener Str. 47, Bochum

14. November 2007 um 18.00 Uhr Projekt Stolpersteine: "Präsentation der Rechercheergebnisse", Stadtarchiv Bochum, Wittener Str. 47, Bochum

08. November um 17.00 Uhr Workshop mit Dr. Huber Schneider: "Judenhäuser in Bochum", Christuskirche Bochum, Anmeldung bei der Evanglischen Stadtakademie Bochum

09. November 2007, 20.00 Uhr Szenischer Liederabend - David Fuhr/Harald Hahn: "Lob der Verzweifelung"
Szenischer Liederabend nach Texten des Wiener Dichters, Sozialisten und Juden Theodor Kramer (1897-1958) über Verfolgung, Exil, Widerstand und das pralle Leben. (www.bahnhof-langendreer.de)

10. November 2007, 20.00 Uhr Nina Hoger & Ensemble Noisten "Lyrik & Klezmer", Christuskirche Bochum, An der Christuskirche 1, Bochum, Infos und Eintrittspreise: www.christuskirche-bochum.de


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